Mittwoch, 12. Mai 2010

12 von 12 im Mai...

da der Mai uns dieses Jahr Wettertechnisch nicht so verwöhnt wie in den vergangen Jahren und die Sehnsucht nach den Gartentage immer größer wird kam mir die Idee 12 Gärtnerinnen und ihren Gärten zu zeigen. Wie sich dann beim recherchieren herausstellte - keine leichte Aufgabe. Oft gibt es nur unvollständige oder widersprüchliche Informationen. Fotos oder Bilder von den Damen sind auch rar gesät - nun gut ich hoffe dennoch es gefällt..

Den Anfang machen  zwei  doch sehr bekannte "Gärterinnen"




































Hidegard von Bingen mit ihrem Heilgarten der heute noch genauso aktuell ist wie vor 850 Jahren.
Eine großartige Persönlichkeit die durch eigene Denkansätze neue Impulse setzte.

Die zweite prägte auch für viele Epochen die Gartenkunst




































Caterina Maria Romula de’ Medici 13.4 1519 -1589

auch hatte sie einen nachhaltigen Einfluss auf die französische Küche. Sie gilt als die Mutter der französischen Kochkunst.





































Merian, Anna Maria Sybilla (2.4.1647-1717)

im eigentlichen Sinne keine Gärtnerin aber eine der ersten Naturwissenschaftlerin
Sie erkannte, dass Insekten Entwicklungsstufen durchlaufen - die Metamorphose der Raupen zum Schmetterling dabei faszinierte sie besonders. Durch ihr Leben und ihrer Arbeit war sie auch eine Wegbereiterin für weiter Frauen sich  der Flora und Fauna nicht nur im schöngeistigen Sinne zu nähern.




































Joséphine de Beauharnais 23.06.1763-1814

wohl besser bekannt als Gemahlins Napoleons
Joséphine kaufte 1799 den Landsitz  Malmaison da sie sich in den Tuilerien nie wohl gefühlt hat. In dieser Zeit begann sich Josephine intensiv für Gärten zu interessieren. Im Jahre 1804 wird mit der Anlage des Rosengartens begonnen. Sie schickte französische Gärtner zur Ausbildung nach England und stellte umgekehrt englische Gärtner ein. Sie ließ nichts unversucht um an die schönsten und seltensten Pflanzen zu gelangen. Dabei waren ihr nicht nur Wissenschaftler behilflich auch Diplomaten und Soldaten wurden dafür beauftragt.Aus Malmaison wurde im weitesten Sinne ein botanischer Garten. Durch ihr Engagement kam es zu einer wahren Rosen-Euphorie die dann aber im frühen 19. Jahrhundert in den Landschaftsgärten wider verschwand.Als sie starb hinterließ sie ihren Erben einen bedeutende Rosensammlung von der leider nicht allzuviel bewahrt werden konnte













Jekyll, Gertrude (2.11.1843-1932)

Sie wurde als Malerin ausgebildet und konnte durch ein Augenleiden ihre Profession nicht mehr ausüben und wurde so zur  Gärtnerin - ohne richtige Ausbildung. Den das wurde erst 1891 im Swanley Horticultural College in Kent möglich. Als erste Gartenbauschule Englands öffnete sie ihre Pforten auch für Gartenschülerinnen.

Durch ihre Kunstausbildung entwickelte sie mit feinen Gefühl für Farbabstufungen und gezielt gesetzte, wirkungsvolle Kontraste das Anlegen von Staudenbeeten
Jekyll war eine der ersten, die vorschlug, Beete und wegbegleitende Pflanzungen in einer Farbe zu gestalten; ihre Verwendung der Stauden wurde für viele zum Vorbild. 1889 traf sie den Architekten Edwin Lutyens  eine fruchtbare Zusammenarbeit begann - er entwarf die Gebäude und die räumliche Gestaltung der Gärten, sie die Bepflanzung.
Einer ihrer berühmtesten heute zu besichtigenden Gärten ist Hestercombe Gardens in der Grafschaft Somerset .





































Burnett, Frances Eliza (geb. Hodgson 24.11.1849-1924)

war in erster Linie Schriftstellerin. Sie schrieb unterandern das Kinderbuch "Der geheime Garten" ("The Secret Garden")
Darinn erzählt sie die Geschichte eines kleinen Mädchens, das mit einem an den Rollstuhl gebundenen Spielgefährten einen geheimen, einen "geheimen Zaubergarten" entdeckt. Seitenweise werden Marys Begeisterung über aufblühende Pflanzen geschildert. Der Garten von Great Maytham Hall in Kent soll die Schriftstellerin dazu inspiriert haben.




































Willmott, Ellen (1858-1934) 

Sie war das erste weibliche Mitglied der Linneaen Society. Als Erbin wohlhabender, der oberen Gesellschaft angehörenden Eltern konnte sie es sich leisten, sich ganz ihrem Garten, ihrer Pflanzen- und Gartenliebe zu widmen.
Sie kaufte das Anwesen Warley Place und als sie den Garten dort angelegt hatte, ein Château in Frankreich Tresserve bei Aix-Le-Bains sowie 1906 das Landhaus Boccanegra an der italienischen Riviera, 
Vermutlich war sie bei der Gestaltung der Gärten von Lotherton Hall und des Spetchley Gardens beratend tätig.
Kein Wunder, dass das ererbte Vermögen sich langsam aufbrauchte; am Ende soll sie nur noch drei Räumen ihres Anwesens bewohnt haben und verarmt gestorben sein.Da keine Nachkommen vorhanden war, verfiel Warley Place, bis es seiner neuen Bestimmung  dem Essex Wildlife Trust übergeben wurde.





































Fish, Margery (1893-1966)

eine begnadeten Gärtnerin, die aus den Überresten eines alten Bauernhofes einen Garten entstehen ließ, den man vielleicht als den idealen Cottage-Garten unserer Tage bezeichnen kann.
Die Autodidaktin Margery Fish wurde durch viele Bücher und Artikel nach Vita Sackville West eine der bekanntesten Gärtnerinnen Englands und wichtige Gartenbuchautorin. 

Sie machte mit ihrem verhältnismäßig kleinen Garten 0,5 ha großen Garten Lambrook Manor nördlich von South Peterthon, den sie in den 30er Jahren des 20. Jahrhunderts schuf und öffentlich zugänglich machte, die Gartengestaltung damit einem Personenkreis zugänglich, der sich keine Privatgärtner leisten konnte und erschloss das Vergnügen am Garten erstmals für die breite Masse.

Über ihre Geschichten von den ersten Pannen und Konflikten mit ihrem Ehemann Walter Fish, dessen Auffassung von Gartengestaltung so anders war als die ihre (nach seinem Tod konnte sie endlich ihre Vorstellungen verwirklichen), lässt sich so wunderbar schmunzeln, doch vor allem ist ihr riesiges persönliches Wissen über jede Pflanze, die in ihrem Garten vorkam, dass sie in ihren Büchern weitergibt, faszinierend.


 Vita Sackville-West 9.3.1892-1962
war eine englische Schriftstellerin und Gartengestalterin. Sie ist auch durch ihre Beziehung mit der Schriftstellerin Virginia Woolf bekannt geworden, der sie als Vorbild für den Roman Orlando diente.


1913 heiratete Vita den Diplomaten und Kritiker Harold Nicolson, mit dem sie zwei Kinder hatte. Im Jahr 1928 starb ihr Vater, sie konnte jedoch Knole HouseLong Barn in der Nähe von Sevenoaks in Kent und 1930 auf Sissinghurst Castle in Kent niederzulassen. Das Ehepaar restaurierte Sissinghurst liebevoll. Schon zuvor hatte Vita ihr Talent für die Gartengestaltung entdeckt, der sie einige Bücher widmete und die den Garten von Sissinghurst bis heute zu einer besonderen Sehenswürdigkeit werden ließ.
Am bekanntesten ist sicherlich der Weiße Garten. Die hier versammelten Pflanzen blühen in allen Schattierungen von Weiß, viele besitzen graues oder silbernfarbiges Laub. Den Mittelpunkt bildet ein Pavillon, überrankt von einer weiß blühenden Kletterrose.






Beth Chatto (1923)
alles was sie über Gartenbau weiß, hat sie sich selbst beigebracht. Ihr Ehemann  und ein Freund Sir Cedric Morris bewogen sie, den inzwischen berühmten Garten am White Barn House in Elmstead anzulegen. 
Sie hatte noch das große Glück die gesamte engl. Gartenbau-Elite kennen zu lernen.
Anfang der 60er Jahre begann Beth Chatto auf einem dürren Landstrich in Elmstead Market, Colchester / Essex einen Garten anzulegen, der einen Trocken-, einen Schatten- und einen Wasserbereich umfasst. Hier wurde sie zur Spezialistin für schwierige Standorte. 
Beth Chatto ist eine starke Befürworterin des organischen Anbaus. Durch ihren Einsatz für Pflanzen in natürlichen Lebensgemeinschaften wurde sie federführend bei der Einführung des umweltbewussten Gartendesigns in England.










 Pamela Schwerdt 5.4.1931-2009

und Sibylle Kreuzberger (von Ihr konnte ich leider kein Foto o.Ä finden) haben sich 31 Jahre um den Fortbestand von Sissinghurst Castle. Ihre Lebensgeschichte war schon von früher Jugend eng mit der Natur und dem Gärtnern verbunden. Im Jahre 2009, kurz vor Ihrem Tod, erschien in dieser Frauenzeitschrift ein wundervoller Artikel und wenn Sie noch mögen so lesen Sie dort bitte weiter.

Ich hoffe das Ihnen der Ausflug zu den Ladys mit dem "grünen Daumen" gefallen hat und ich schaue jetzt was Sie so schönes heute gepostet haben


PS.Wie immer ist Frau Kännchen so nett den vielen 12 von 12 ein gemeinsames Plätzchen zu geben.

1 Kommentar:

Frische Brise hat gesagt…

Sehr interessant!
Und Du hast Dir wieder so eine Arbeit gemacht.
Dankeschön!